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Zertifizierungsprozess digital gedacht: INTERPRET zieht erste Bilanz

Seit etwas mehr als einem Jahr nutzt INTERPRET die Plattform «Campus», die auf edoniq basiert, zur digitalen Abwicklung und Verwaltung ihrer Zertifikatsprüfungen für Dolmetscher*innen. Die Plattform wurde eingeführt, um zentrale Prozesse rund um Dokumentenprüfung, Anmeldung, Prüfungsvorbereitung und Bewertung effizienter und transparenter zu gestalten.


INTERPRET | Plattform "Campus"

Ein Qualifizierungssystem im Wandel


INTERPRET, die schweizerische Interessensgemeinschaft für interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln, entwickelt in Zusammenarbeit mit verschiedenen Ausbildungsinstitutionen ein landesweites Ausbildungssystem für Dolmetscher*innen. Als Qualifizierungsstelle organisiert INTERPRET zudem Prüfungen für breit anerkannte Abschlüsse im Dolmetschen – darunter das Zertifikat INTERPRET sowie den eidgenössischen Fachausweis als Dolmetscher/Dolmetscherin.


Im Rahmen einer umfassenden Totalrevision des Qualifizierungssystems hat INTERPRET begonnen, mit der Plattform «Campus» – basierend auf edoniq – zu arbeiten. Diese Umstellung betrifft nicht nur die technische Infrastruktur, sondern auch die Prüfungslogik und die internen Abläufe. Die Einführung der Plattform fiel mit einem deutlich erweiterten Prüfungsvolumen zusammen: Während früher jährlich rund 10–15 Berufsprüfungen durchgeführt wurden, kommen heute zusätzlich etwa 150 Zertifikatsprüfungen hinzu.


Ein Jahr nach der Einführung zieht INTERPRET eine erste Zwischenbilanz: Man befindet sich nicht am Ende eines erfolgreich abgeschlossenen Projekts, sondern mitten in einem Optimierungsprozess, der mit einer systematischen Evaluation im Sommer 2025 gestartet wurde. Die Plattform «Campus» ist ein zentraler Bestandteil dieser Umstellung – doch bis zu einem durchgehend transparenten und effizienten Verfahren bleibt noch etwas Luft nach oben.


Erste Erfahrungen aus der Praxis


Seit etwas mehr als einem Jahr begleitet die Plattform «Campus» die Abwicklung der Zertifikatsprüfungen bei INTERPRET. Sie bildet die technische Grundlage für viele zentrale Prozesse – von der Dokumentenprüfung über die Anmeldung bis zur Bewertung. Die Erfahrungen zeigen: Vieles funktioniert bereits gut, manches ist noch im Aufbau oder in der Optimierung.


INTERPRET | Ausbildungsangebot Plattform "Campus"

Upload und Prüfung von Nachweisdokumenten

Ein zentraler Bestandteil des Prüfungsverfahrens ist die Einreichung von Nachweisen – etwa Ausbildungszertifikate oder Sprachqualifikationen. Diese Dokumente können direkt hochgeladen und vom Prüfungsteam geprüft und anerkannt oder abgelehnt werden. Die digitale Abwicklung schafft Transparenz, zeigt aber auch: Die Nachweisprozesse sind komplex und teilweise redundant – hier besteht noch Optimierungsbedarf.


Anmeldung zu Zertifikatsprüfungen / Dolmetschsprachprüfung

Die Anmeldung zu den Prüfungsteilen – inklusive Dolmetschsprachprüfung – erfolgt ebenfalls über die Plattform. In der Praxis ist dieser Bereich besonders anspruchsvoll: Für die Anmeldung und die Nachweisführung werden im System viele unterschiedliche Module und Funktionen benötigt, was die Übersichtlichkeit erschwert. INTERPRET arbeitet mit edoniq an einer Lösung – etwa einem personalisierten Bericht, der die relevanten Schritte zentral zusammenfasst.


Verwaltung von Kompetenzen und Nachweisen

Die Plattform «Campus» fungiert auch als Kompetenzdatenbank: Sie dokumentiert, welche Nachweise die Kandidat*innen bereits erfolgreich absolviert haben. Dies ermöglicht eine Übersicht über den individuellen Fortschritt.


Selbstverwaltung persönlicher Daten

Die Kandidat*innen können ihre persönlichen Daten selbstständig pflegen und aktualisieren. Diese Daten sind über Schnittstellen mit der internen Dolmetscher*innen- und Kontaktpersonendatenbank verknüpft. Das sorgt für eine konsistente Datenbasis.


Durchführung von Prüfungsteil 1 (Multiple-Choice)

Der erste Teil der Zertifikatsprüfung – ein Multiple-Choice-Test – wird digital mit der Plattform durchgeführt. Die Prüfungen finden vor Ort in Computerzimmern statt, da nicht alle Kandidat*innen über eigene Geräte verfügen. Die automatisierte Auswertung funktioniert zuverlässig und spart Zeit.


Upload schriftlicher Arbeiten für Prüfungsteil 2

Für den zweiten Teil der Prüfung laden die Kandidat*innen ihre schriftlichen Arbeiten direkt in «Campus» hoch. Die digitale Einreichung hat sich etabliert und ermöglicht eine strukturierte Weiterverarbeitung.


Bewertung durch externe Experten (Teil 2 & 4)

Die Bewertung der schriftlichen Arbeiten sowie weiterer Prüfungsteile erfolgt ebenfalls digital. Externe Expert*innen erhalten über die Plattform Zugriff auf die eingereichten Arbeiten und können ihre Bewertungen direkt über ein digitales Bewertungsraster hinterlegen. Die Funktion wird aktiv genutzt und soll künftig weiter ausgebaut werden – insbesondere im Hinblick auf mündliche und praktische Prüfungen.


Bereitstellung von Übungsmaterial

«Campus» bietet Übungsmaterial für verschiedene Nutzergruppen – darunter Teilnehmende externer Ausbildungskurse, registrierte Prüfungskandidat*innen und Personen, die das Material käuflich erwerben. Aktuell haben alle Nutzergruppen Zugriff auf dieselben Inhalte.


Die Plattform «Campus» zeigt sich als vielseitiges Werkzeug zur digitalen Prüfungsorganisation. Viele Funktionen werden bereits aktiv genutzt, andere befinden sich noch in der Weiterentwicklung. Die Erfahrungen aus dem ersten Jahr bilden die Grundlage für gezielte Verbesserungen – mit dem Ziel, die Abläufe für alle Beteiligten klarer und nutzerfreundlicher zu gestalten.


Zwischenbilanz – rege Nutzung mit Optimierungspotenzial


Nach einem Jahr intensiver Nutzung zieht INTERPRET eine erste Bilanz: Die Plattform «Campus» wird aktiv eingesetzt und hat bereits eine Vielzahl von Prüfungsverfahren unterstützt. Rund 130 Kandidaten haben die neue Zertifikatsprüfung in drei Sessions absolviert, über 1'400 Nachweise wurden digital bearbeitet, und die Probeprüfung für Teil 1 wurde fast 2'500 Mal durchgeführt. Diese Zahlen zeigen, dass das Angebot angenommen wird und die Plattform grundsätzlich funktioniert.


Gleichzeitig ist klar: Die Umstellung auf das neue System ist noch nicht abgeschlossen. Das Prüfungsverfahren – insbesondere der Anmeldeprozess – ist komplex und erfordert den Einsatz zahlreicher Module. Informationen liegen noch an verschiedenen Stellen, was die Übersichtlichkeit erschwert.


Im Sommer 2025 wurde daher eine Evaluation gestartet, um die Abläufe gezielt zu analysieren und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Ziel ist es, die Prozesse zu verschlanken, die Übersicht zu verbessern und die Kommunikation klarer zu strukturieren – sowohl intern als auch für die Kandidat*innen.


Zusammenarbeit mit edoniq – engagiert und lösungsorientiert


Die Zusammenarbeit mit dem edoniq-Team wird von INTERPRET als angenehm und konstruktiv beschrieben. Die Anforderungen waren von Beginn an komplex: Ein neues Prüfungsverfahren sollte unter hohem Zeitdruck eingeführt werden, mit zahlreichen externen Partner*innen und ohne Standardlösungen. edoniq hat sich diesen Herausforderungen engagiert gestellt und kreative Ansätze ermöglicht.


Dabei zeigte sich: Die Plattform bietet viele Möglichkeiten, ist aber nicht in jedem Punkt individuell auf die spezifischen Bedürfnisse von INTERPRET zugeschnitten. Hier ist Flexibilität gefragt – und die Bereitschaft, gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Gleichzeitig bleibt die Frage zentral: Wie komplex darf ein Prozess werden, bevor er für die Nutzer*innen unübersichtlich wird?


Ausblick – Weiterentwicklung und nächste Schritte


INTERPRET befindet sich aktuell mitten in einem Optimierungsprozess. Die Erfahrungen aus dem ersten Jahr bilden die Grundlage für gezielte Weiterentwicklungen – sowohl technisch als auch konzeptionell:


  • Zentralisierung von Informationen: Ein personalisierter Bericht soll künftig die einzelnen Verfahrensschritte je Kandidat*in übersichtlich zusammenfassen. Aktuell sind viele Informationen auf der Plattform «Campus» an unterschiedlichen Stellen abgelegt.

  • Vereinheitlichung des Übungsmaterials: Die bisherige Doppelgleisigkeit – «Campus» und eine ursprünglich separate Übungsplattform – hat zu Verwirrung geführt. Der Zugriff auf das Übungsmaterial wurde daher im Sommer vollständig auf «Campus» verschoben.

  • Verbesserung der Nutzerführung: «Campus» soll klarer strukturiert werden, damit sich Nutzer darin besser zurechtfinden. Dies betrifft sowohl die Navigation als auch die Kommunikation innerhalb der Plattform.

  • Technische Erweiterungen: Für die Zukunft ist geplant, die Resultate direkt in «Campus» berechnen zu können. Aktuell erfolgt dies noch extern über Excel. Dafür sind Anpassungen im Bewertungsraster- und Zeugnis-Modul notwendig – insbesondere für die Bewertung mündlicher und praktischer Prüfungen mit digitalem Bewertungsraster.

Ein weiterer Meilenstein steht bevor: Die Einführung der eidgenössischen Berufsprüfung für Dolmetscher*innen im Jahr 2026. Auch dieses Verfahren soll über «Campus» abgewickelt werden – mit erweiterten Funktionen und einer noch stärkeren Integration der Plattform in die Prüfungsorganisation.


Fazit: Digitalisierung als laufender Prozess


Die Einführung von «Campus» bei INTERPRET ist Teil einer umfassenden Systemumstellung – organisatorisch, technisch und konzeptionell. Nach einem Jahr zeigt sich: Die Plattform wird rege genutzt, das Angebot ist gefragt, und viele Prozesse konnten bereits digitalisiert werden.


Gleichzeitig ist die Arbeit noch nicht abgeschlossen. INTERPRET befindet sich mitten in einem Optimierungsprozess, der mit einer Evaluation im Sommer gestartet wurde. Ziel ist es, die bisherigen Erfahrungen umsichtig zu analysieren und sinnvolle Anpassungen vorzunehmen. Das Team von edoniq (Steag & Partner AG) begleitet diesen Weg unterstützend und lösungsorientiert.


Die bisherigen Zahlen und Rückmeldungen zeigen: «Campus» ist ein zentraler Baustein für die Zukunft der Qualifizierung im interkulturellen Dolmetschen – und ein Projekt, das Schritt für Schritt weiterentwickelt wird.


„Die Umstellung auf «Campus» ist bei uns mit einer generellen Umstellung im Qualifizierungssystem, sowie einem massiven Fortschritt in der Digitalisierung unserer Prozesse zusammengefallen. Es ist uns wichtig – auch aus Fairness für die Prüfungskandidat*innen – dass wir unsere bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse zu all diesen Umstellungen nun umsichtig evaluieren und sinnvolle Änderungen identifizieren. Das Steag-Team steht uns dabei hilfsbereit und freundlich zur Verfügung. Die Zahlen zu den über «Campus» abgewickelten Verfahren zeigen: Unser Angebot ist gefragt und eine gute digitale Lösung.“
– Anja Schmid, Projektverantwortliche Digitalisierung, INTERPRET

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